Besiedlungs- und Kulturlandschaftsentwicklung im Umfeld der Heuneburg während der Hallstatt- und Frühlatènezeit

Die Heuneburg besitzt seit vielen Jahrzehnten eine Schlüsselposition für die nationale und internationale Eisenzeitforschung. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Ausgrabungen auf dem Burgberg in den 1950er bis 1970er Jahren sowie die zwischen 2004 und 2010 im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogramms durchgeführten Untersuchungen im Bereich der Vorburg und der Außensiedlung haben zu einem wesentlich vertieften Verständnis der Heuneburg selbst und der frühkeltischen Machtzentren insgesamt geführt. Die zum Teil überraschenden Neuentdeckungen der letzten 20 Jahre haben deutlich vor Augen geführt, welches enorme Forschungs- und Erkenntnispotential die Heuneburg bereithält.

Die DFG hat daher 2014 ein auf zwölf Jahre Laufzeit konzipiertes Langfristprojekt eingerichtet, das sich der Untersuchung des weiteren Umlandes der Heuneburg widmet. Zum einen steht die Erforschung der Entwicklung der regionalen ländlichen Siedlungsstrukturen (Hofstellen, Weiler, Dörfer) während der frühkeltischen Zeit im Fokus. Dazu werden systematische Geländebegehungen, großflächige geophysikalische Prospektionen und gezielte Ausgrabungen ländlicher Siedlungen in einem Umkreis von ca. 20 km durchgeführt. Zum anderen wird das Verhältnis einer ganzen Reihe von umliegenden Höhenbefestigungen zur Heuneburg und zum unmittelbaren Umfeld erforscht. Schließlich besteht auch hinsichtlich der über 100 Hektar großen Außensiedlung im Vorfeld der Heuneburg noch dringender Forschungsbedarf, denn nur durch die systematische Untersuchung von besonders gut erhaltenen Arealen können verlässliche Rückschlüsse über ihre innere Struktur und über die zeitliche Abfolge der Baubefunde gewonnen werden.