Bettelbühlnekropole – Herausragende Bestattungen in der Donauebene

Etwa 2,3 km südöstlich der Heuneburg liegt in der Donauebene die aus sieben Hügeln bestehende Bettelbühlnekropole. Der Hügel 1, der Bettelbühl, weist heute einen Durchmesser von 65 m auf und ist noch 3,7 m hoch erhalten, während die anderen Tumuli zum Großteil kaum noch sichtbar sind.

 

Bereits 2005 wurde im vollkommen verpflügten Grabhügel 4 das reich ausgestattete Grab eines zwei- bis vierjährigen Kindes entdeckt und ausgegraben. Die Untersuchungen zeigten, dass es sich um eine Nachbestattung innerhalb des Hügels handelte. 2010 wurde der Großteil dieses Tumulus systematisch untersucht. Große Aufmerksamkeit erlangte dabei die Blockbergung der reich mit einzigartigen Beigaben aus Gold, Bernstein und Bronze ausgestatteten Zentralbestattung. Dieses Grab der „Fürstin vom Bettelbühl“ konnte mit Hilfe der erhaltenen Eichen- und Tannenhölzer der Grabkammer exakt in das Winterhalbjahr 583/582 v. Chr. datiert werden.

Zwei weitere Tumuli der Bettelbühlnekropole wurden bereits im Jahr 2006 im Rahmen einer Lehrgrabung untersucht, die in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e. V. durchgeführt wurde. Hügel 6 zeigte eine quadratische Umfassung und enthielt im Zentrum lediglich vereinzelte Menschenknochen und Fragmente eines Keramikgefäßes. In Hügel 7, der ursprünglich von einem Pfostenkranz umgeben war, fand sich in der Nähe des Zentrums ein mehrteiliges hallstattzeitliches Keramikensemble des 7. bzw. der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr.

Im Oktober 2020 wurde eine weitere frühkeltische Grabkammer in einem 80 Tonnen schweren Block geborgen. Das Ensemble wird derzeit unter Laborbedingungen in den Werkstätten des Landesamtes für Denkmalpflege untersucht.

Lit: Krausse/Hansen/Ebinger 2020; Krausse / Ebinger 2021.