Althayingen – Mehrteilige Befestigungsanlage am Lautertal

Abb. 1: LIDAR-Laserscan von Althayingen. A. Kernanlage; B. Vorwälle; C. Weitere Wall-Graben-Systeme im Vorbereich (Graphik: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Kartengrundlage LGL).

Wenig südlich von Indelhausen liegt im Wald verborgen auf einem nach Osten zur Großen Lauter vorspringenden Bergsporn die ausgedehnte Befestigung Althayingen mit einer max. Höhe von 670 m ü. NN. Die Anlage ist in einen mehrfach befestigten, ca. 3 Hektar großen Vorbereich und eine 4,3 Hektar große Kernanlage mit zwei im Osten vorgelagerten Wall-Graben-Systemen gegliedert. 1937 wurden im Südteil der Hochfläche mehrere Steinansammlungen untersucht, die aufgrund des Auftretens von frühkeltischen Metallfunden als Grabhügel interpretiert wurden. Die dabei entdeckte, ebenfalls in die Hallstatt- aber auch in die Frühlatènezeit datierende Keramik deutet jedoch eher auf Siedlungsmaterial hin.

Abb. 2: Luftbild von Alhayingen mit der unregelmäßig fünfeckigen Kernanlage und dem Vorbereich (Foto: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Otto Braasch, L7722-010-01_308-29).

Nachdem neue geomagnetische Messungen, Geländescans und Begehungen hauptsächlich im Bereich der Kernanlage interessante Strukturen und Funde zutage förderten, wurden im Jahr 2021 im Rahmen einer Lehrgrabung, die in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. stattfand, mehrere Grabungsschnitte angelegt, die zeigen, dass Althayingen in der Hallstattzeit besiedelt und sehr wahrscheinlich auch befestigt wurde.

Unterhalb der Hochfläche liegt im steilen Südhang die Gerberhöhle, aus der Funde der Bronze- und Latènezeit stammen.

Lit: Morrissey/Müller 2011.